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KULTUR




    NICOS FILMTIPPThe Father







          Olivia Colman und Anthony Hopkins beeindrucken in einer ungewöhnlich inszenierten
          Vater-Tochter-Geschichte, ausgezeichnet mit Oscars für Drehbuch und Hauptdarsteller


          Anthony  (Anthony  Hopkins)  und  In der klaustrophobischen Enge der  schauen. Die Wohnung selbst erinnert
          Anne  (Olivia  Colman)  leben  in  einer  Wohnung spielen sich Hopkins und  schwer an die Settings von Filmen wie
          Wohnung in London. Die beiden sind  Colman, beide hochverdiente Oscar-  „Amour“ oder „Der letzte Tango in
          Vater und Tochter und an der schwie-  preisträger, gegenseitig buchstäblich  Paris“, die uns gelehrt haben, dass Ge-
          rigen Stelle im Leben, an der Kind und  an die Wand. Hopkins changiert dabei  schichten um Mann und Frau in einer
          Eltern die Rolle des Fürsorgers tau-  von charmant und witzig zu vernich-  solchen Wohnung selten gut gehen
          schen müssen. Mehr darf man über  tend und fragil und gibt mit seiner  und noch viel mehr, dass man sie auch
          den Inhalt von „The Father“ eigentlich  Bandbreite eine wahre Masterclass  Jahre später nicht mehr vergisst. „The
          gar nicht verraten. Denn jedes Wort  der Schauspielkunst. Die Rolle der  Father“ ist kein lockerflockiger Som-
          könnte vorwegnehmen, was der Zu-  Anne ist entschieden reduzierter und  merfilm, aber das große Kino, das wir
          schauer dann nicht mehr selbst ent-  wird von Colman doch mit einer Viel-  so lange haben vermissen müssen.
          decken kann. Autor und Regisseur  schichtigkeit porträtiert, die in jedem  Kinostart: 26. August
          Florian Zeller hat aus seinem ersten  Moment beeindruckt.
          Film aber kein schnulziges Familien-  Dass „The Father“ ursprünglich ein   EMG-Filmfrau Nicola Schwedt reali-
          drama gemacht, sondern einen Film,  Theaterstück war, ist zu jeder Zeit fühl-  siert alle touristischen Filmprojekte
          der intensiv ist und unter die Haut  bar und doch entfaltet der Film durch   der Stadt Essen. Mit dem aktuellen
          geht. Zeller wechselt zwischen Thril-  das Zusammenspiel aus Kamera und   Imagefilm holten sie und ihr Team ge-
          lerelementen, schwarzer Komödie  Schnitt ein ganz eigenes Leben. Es ist   rade Silber beim World Media Festival
          und großen Gefühlen, hat Dialoge ge-  eine Wonne, in den bis ins kleinste   und Gold für den besten Stadtfilm auf
          baut, die ihresgleichen suchen und  Detail durchinszenierten Bildern spa-  der ITB. Wenn sie nicht gerade die
          spielt mit den Sinnen der Zuschauer  zieren  zu  schauen  bei  dem  Versuch,   spannendsten Orte der Stadt in Szene
          wie mit denen seiner Protagonisten.  die ausgefeilte Erzählweise zu durch-  setzt, findet man sie im Kino.








































          Zwei absolute Meister ihres Fachs: Olivia Colman und Anthony Hopkins als Tochter und Vater



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