Page 5 - Fahrrad-Kalender 2022
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100 Jahre Museum Folkwang
Allgemeine Hinweise zum
Fahrrad-Kalender 2022 Die Folkwang-Idee
Die Sammlung des Museums Folkwang geht auf Karl Ernst
Seit nunmehr 17 Jahren gibt die Stadt Essen in jedem Osthaus (1874-1921) zurück. Der junge Kunstgeschichte-
Frühjahr einen Fahrrad-Kalender heraus. Lediglich im ver- Student aus Hagen erbte 1896 ein Millionenvermögen von
gangenen Jahr wurde wegen der Corona-Pandemie und seinen Großeltern und nahm sich vor, zwei Drittel des
der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen kein Erbes für das Allgemeinwohl auszugeben. Bereits 1897
Fahrrad-Kalender erstellt. In diesem Jahr ist es aber wieder begann seine Sammeltätigkeit, 1898 startete die Planung
so weit. So bietet dieser aktuelle Fahrrad-Kalender einen eines Museums. Auf seiner Nordafrikareise 1899 interes-
Überblick über alle den Radverkehr betreffenden Termine, sierte er sich für arabisches Kunsthandwerk und erwarb
die im nachfolgenden Veranstaltungskalender 2022 in islamische Kunst. Im darauffolgenden Jahr lenkte der
zeitlicher Reihenfolge aufgeführt sind. Künstler und Innenarchitekt seines Museumsbaus, Henry
Darüber hinaus enthält er viele wichtige Tipps zum Rad- van de Velde, seine Aufmerksamkeit auf die französischen
fahren in Essen: angefangen mit Neuigkeiten zu Entwick- Impressionisten.
lungen im Radverkehr und zu Radverkehrsmaßnahmen, Das erste Werk, das Karl Ernst Osthaus für seine Samm-
über Informationen zu Fahrradabstellmöglichkeiten und lung französischer Kunst ankaufte, war 1901 das groß-
Mieträdern, bis hin zu den Adressen der Fahrradgeschäfte formatige Gemälde „Lise mit dem Sonnenschirm“ von
und Radsportvereine.
Pierre-Auguste Renoir – ein Meisterwerk des Impressionis-
In diesem Jahr beleuchtet der Fahrrad-Kalender ein be- mus. Weiterhin gehörten zur frühen Sammlung Gemälde
deutendes Jubiläum für unsere Stadt und das Kulturleben von Paul Cézanne, Paul Gauguin und Vincent van Gogh,
unserer Region: 100 Jahre Museum Folkwang! Werke der um eine Generation jüngeren „Fauves“ (Gruppe
französischer Künstler um Henri Matisse) sowie Bilder der
deutschen Künstlervereinigungen Brücke und Blauer Rei-
Auf den folgenden Seiten wird über die Anfänge, Ent- ter. Sein Anspruch war es, eine Sammlung auf höchstem
wicklung und heutige Bedeutung des Museums Folkwang Niveau zusammen zu stellen und die Inhalte allgemein zu
berichtet. Darum sind auf dem Titelbild fünf Beschäftigte vermitteln und zugänglich zu machen. All diese Kunst-
des Museums Folkwang direkt neben dem Museums- werke stellte er in seinem 1902 in Hagen eröffneten Folk-
gebäude zu sehen. Gleichzeitig erkennt man auch die wang-Museum aus, fast monatlich wurden dort wech-
Fahrradstraße Kahrstraße, die zur 2020 eingerichteten selnde Ausstellungen gezeigt. Er wollte einen „Stützpunkt
Fahrradstraßenachse A gehört, die vom Südviertel/ künstlerischen Lebens im westlichen Industriebezirk“
Rüttenscheid über Holsterhausen nach Frohnhausen führt. schaffen. Viele Ikonen wie Franz Marcs „Weidende Pferde“
So können nicht nur die fahrradbegeisterten Mitarbei- erweiterten die Sammlung von Jahr zu Jahr und machten
ter*innen des Museums, sondern auch die Besucher*innen Folkwang zu einem wegweisenden Museum für zeitgenös-
des Museums ihr Ziel umweltfreundlich erreichen. sische Kunst und Kultur. Es gilt aufgrund seiner Gemälde
als weltweit erstes Museum für moderne Kunst.
Zum zehnjährigen Bestehen 1912 zählte das Museum fast
100 Gemälde, 50 Plastiken und zahllose Aquarelle, Zeich-
nungen und Grafiken sowie Kunst außereuropäischer
Kulturkreise.
Der gesamte Fahrrad-Kalender 2022 Der Name Folkwang kommt aus der nordischen Mytholo-
gie und beschreibt in dem altnordischen Volksepos Edda
mit allen Hinweisen steht auch im die Halle der Freya, der Göttin der Schönheit.
Internet zur Verfügung unter Den Ursprung bildet das Wort „folkvangar“, was „Halle des
Volkes“ bedeutet. Die Bezeichnung bringt zum Ausdruck,
www.essen.de/fahrradfreundlich dass das Museum für Osthaus ein soziales Anliegen ist,
um „Schönheit und Ästhetik in das alltägliche Leben der
Bevölkerung an der Ruhr zu bringen.“ (Karl Ernst Osthaus)
Kunst und Kultur sollen für alle zugänglich sein.
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