Page 9 - Essen.Informiert Ausgabe Juni 2024
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       Juni 2024                                                                                   Essen.Informiert



       Gelebte Demokratie: Sicher und schnell durch die Stadt


       Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität sorgt für mobile Infrastruktur


        Sicher und schnell durch die Stadt der Zu-
       kunft: Mit ö entlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV)
       oder individuell mit Fahrrad, E-Roller, zu Fuß
       oder dem Auto: Die Entscheidungen für mor-
       gen werden heute getro en - von den Mitglie-
       dern des Ausschusses für Verkehr und Mobili-
       tät. Sie stellen die Weichen für Mobilitätsange-
       bote im Essener Stadtgebiet.
       „Wir wollen den Modal Split bis
             2035 verwirklichen“

         „Über den einzelnen Maßnahmen und Ent-
       scheidungen steht der Beschluss des Rates zum
       Modal Split, heißt bis 2035 sollen je 25 Prozent
       der Wege mit dem Rad, zu Fuß, mit dem ÖPNV
       und mit dem Auto zurückgelegt werden“, er-
       klärt Ulrich Pabst, Vorsitzender des Ausschusses
       für Verkehr und Mobilität. Dazu müsse das An-
       gebot für den Umweltverbund an vielen Stellen
       besser werden. „Durch Fahrradstraßen und -
       trassen machen wir beispielsweise den Radver-
       kehr sicherer und schneller, wo immer es ange-  Ulrich Frank Pabst, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Mobilität, und sein Stellvertreter Horst Hindrichs erläu-
       bracht und möglich ist. Damit entlasten wir   tern, wie sie Essen mobil halten wollen (v.r.).     Foto: Dirk-R. Heuer / Stadt Essen
       andere Straßen, auf denen Autos, Lastwagen
       und der ÖPNV schneller vorankommen.“    Bahnen in den Abend- und Nachtstunden.   ters setzen wir auf eine neue Strategie bei der
        Beim ÖPNV ist die Stadt Essen          Horst Hindrichs ergänzt: „Allerdings muss man   Beseitigung von Schäden“, sagt der Ausschuss-
                                                                                        vorsitzende. Schlaglöcher sollen im laufenden
                                               sich darüber klar sein, dass es immer Menschen
             auf einem guten Weg               geben wird, die den ÖPNV nicht nutzen kön-  Jahr nachhaltiger bearbeitet werden, sodass sie
                                               nen. Es gibt Ziele, die ohne Auto schwer er-  in den kommenden Wintern nicht so schnell
         „Beim ÖPNV sind wir mit über 19 Prozent be-  reichbar sind. Für Menschen mit Einschränkun-  erneut auftreten. „Daneben findet im Rahmen
       reits auf einem guten Weg“, sagt Horst Hin-  gen ist das Auto unter Umständen die einzige   des Haupt- und Nebenstraßenprogramms eine
       drichs, stellvertretender Ausschussvorsitzender.   Möglichkeit, mobil zu sein.“  grundhafte Erneuerung von Fahrbahnen statt“,
       Um den ÖPNV weiter voranzubringen, sei die   Parken bleibt ein Dauer-            erklärt der stellvertretende Vorsitzende. So sei-
       neue CITYBAHN ein wichtiger Baustein. „Unser                                     en in diesem Jahr unter anderem Erneuerungen
       Problem ist der Essener Untergrund“, erklärt er.   brenner im Ausschuss          der Zeuner-, Katzenbruch- und Wittekindstra-
       „Die Tunnel, vor allem rund um den Haupt-                                        ße sowie der Kupferdreher Straße geplant. Bei-
       bahnhof sind am Limit. Alle 90 Sekunden     Auch das Parken gehört zu den Dauerbren-  de verweisen darauf, dass die Verwaltung auch
       kommt eine Bahn. Da gibt es keine Pu er. Des-  nern im Ausschuss. „Die Anzahl der Autos   die kommunalen Brücken und Tunnel regelmä-
       wegen ist die CITYBAHN eine wichtige Entlas-  steigt weiter an, sie werden außerdem immer   ßig überprüfe.
       tung“, betont er.                       größer, während der Straßenraum sich nicht     Schwierig gestalteten sich Sanierungen im-
         Weitere Straßenbahnlinien, wie beispielsweise   verändert. Das ist die Situation, nicht nur in   mer dann, wenn Dritte, wie beispielsweise die
       eine Verlängerung nach Oberhausen sowie in   Essen“, sagt Ulrich Pabst. „Und das führt oft zu   Deutsche Bahn, mit im Boot seien. „Man kann
       Richtung Hafenstraße, wären wünschenswert.   Konflikten mit Radfahrenden und zu Fuß Ge-  eine Bahnlinie für eine Sanierung nicht von
       „Dafür gibt es nicht nur den Bedarf, sondern   henden, wenn z.B. die Fuß- und Radwege zu-  jetzt auf gleich mal eben sperren“, so die Politi-
       auch Zuschüsse“, wissen die Politiker. „Gerade   geparkt werden.“                ker.
       die Hafenstraße sollte ans Schienennetz ange-    In reinen Wohngebietsstraßen könne das
       schlossen werden“, meint Horst Hindrichs mit   auch dazu führen, dass Rettungs- und Entsor-  Stadt hat keinen Einfluss auf
       Blick auf die neuen Gewerbegebiete im Essener   gungsfahrzeuge nicht mehr ohne Schwierig-  Autobahnplanungen
       Norden. Mit einem Augenzwinkern führt er als   keiten passieren könnten. Auch die älteren
       zusätzlichen Grund den möglichen Aufstieg   Parkhäuser seien oft nicht für die heutigen   Einen Einfluss auf Autobahnplanungen habe
       von Rot-Weiss Essen in die Bundesliga an.    Fahrzeuge ausgelegt. Beides führe zu einer   der städtische Ausschuss leider nicht, hier
         Es gelte insbesondere den Nachtverkehr aus-  Verknappung von Parkplätzen. In Wohnquar-  kann nur an die übergeordneten Behörden und
       zuweiten. „Natürlich können wir Bussi ausbau-  tieren setze man auf Anwohnerparken, bei Be-  Gremien appelliert werden. „Ja, der Deckel
       en“, so der Vorsitzende. Allerdings stehe die Po-  darf in Kombination mit Quartiersparkhäusern.   über die A40 wäre schön“, finden beide. „Aber
       litik vor der Wahl, entweder „schwarze Zahlen“   „Das scha t auch Platz auf den Straßen, der   die Entscheidung liegt beim Bund.“
       zu fordern oder die Verluste durch den städti-  zum Beispiel für Radstreifen oder Umweltspu-    Generell sind sich beide einig, dass Ihre Zu-
       schen Haushalt auszugleichen. Derzeit werde   ren, oder für die Verbreiterung von Gehwegen   sammenarbeit im Ausschuss gut funktioniert.
       Bussi testweise ausgebaut, um zu sehen, wie   genutzt werden kann“, ergänzt Ulrich Pabst.  Als Vorsitzende sei es ihr Job, die Debatte zu
       das Angebot genutzt wird, ohne dem Taxige-    Schlaglöcher auf Straßen, Wurzeln auf Rad-  organisieren und am Ende eine gute Entschei-
       werbe massiv zu schaden.                wegen, der Erhalt von Tunneln und Brücken   dung des Ausschusses möglich zu machen.
         Wichtig seien vor allem dichtere Takte und   sind weitere Dauerbrenner im Ausschuss.   Dass dabei auch Kompromisse entstehen kön-
       längere Betriebszeiten der regulären Busse und   „Nach den Erfahrungen des vergangenen Win-  nen, sei natürlich klar.
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