Page 14 - Essener Stadtmagazin_3_2025
P. 14

K
       EVENTS




                           oblenz, Ostern 2014. Das Festungsleuchten auf der Festung Ehrenbreitstein startete. Mit
                           dabei Essens heutiger Oberbürgermeister Thomas Kufen und der heutige EMG-Geschäfts-
                           führer Richard Röhrhoff. Letzterer wirkte als Chef des Lichtkunstfestes und feierte mit Gäs-
                           ten die erfolgreiche Eröffnung. Doch beim Gast aus Essen wollte sich keine richtige Freude
                           einstellen. „Als ich ihn fragte, was los sei“, erinnert sich Röhrhoff, „sagte mir Thomas, dass
                           ich jetzt Essener sei und die Stadt ein solches Festival brauche.“ Röhrhoff sagte in euphori-
                           scher Feierlaune zu, für den Fall, dass Kufen Oberbürgermeister werden sollte. Und so löste
                           Richard Röhrhoff 2016 das Versprechen ein und realisierte mit einem kleinen Budget an
                           sechs Spielorten in der nördlichen Innenstadt das erste Essen Light Festival. In den ersten
                           drei Jahren flankierten die modernen Lichtinstallationen die traditionellen Lichtwochen.
                           Ab 2019 stand das Festival auf eigenen Bei-
                           nen am heutigen Termin Anfang Oktober.
                           „Die EMG war vom ersten Tag an Veranstal-
                           ter, aber die Finanzierung musste stets über
                           Sponsoren gedeckt werden, da die EMG
                           keine  Mittel  dafür  hatte“,  so  Röhrhoff.  Doch
                           das kleine Festival wuchs schnell. Sahen die
                           sechs Lichtinstallationen und Videomap-
                           pings 2016 noch 10.000 Menschen, so waren
                           es 2019 bereits 300.000. „Da dachte ich, jetzt
                           geht es richtig los“, so Röhrhoff, mittlerweile
                           EMG-Chef, doch dann brach die Corona-Pan-
                           demie los. „Wir waren das einzige Festival auf
                           der Welt, das stattgefunden hat, darauf bin
                           ich bis heute irrsinnig stolz“, auch 2021 blieb   Spektakuläres Videomapping auf der ehemaligen Hochtief-
                           die Durchführung anspruchsvoll. Sponsoren   Zentrale von Pani Pawlowsky, Opernplatz, 2021.
                           wollten kein Geld geben, es gab nur noch
                           ganz wenige Unterstützer, und das Festival konnte nicht so, wie es wollte. Als 2022 wieder
                           Hoffnung auf Wachstum aufkeimte, schlug die Energiekrise zu. „Ich dachte, jetzt ist es aus.
                           Erst Corona, und dann wegen Stromsparen kein Light Festival, dabei war unsere Energie-
                           Bilanz positiv“, erinnert sich Röhrhoff. Die Zukunft des Festivals hing sprichwörtlich am
                           seidenen Faden. Doch die vielen Light-Festival-Fans hielten Essen die Treue. „Die Gäste
                           wussten ja, dass wir nicht so konnten, wie wir wollten, und waren dankbar, dass wir nicht
                           aufgegeben haben!“ 2023 ging es endlich wieder aufwärts bis zum bisherigen Höhepunkt
                           im vergangenen Jahr. „Man wird ja mit der Zeit ein bisschen betriebsblind, und so haben
                           wir unsere Gäste nach ihren Wünschen befragt“, so Röhrhoff. Seitdem gibt es eine Großins-
                           tallation, nur noch maximal zwei, dafür hochwertige Videomappings, einige kleinere, sehr
                           künstlerische Projekte sowie Installationen, die sehr fotogen sind, zum Mitmachen einladen
                           oder als perfekte Instagram-Kulisse dienen. Der Erfolg gibt den Festival-Machern Recht.











             Von den Light-
            Festival-Fans zur
            beliebtesten Ins-
           tallation aus neun
             Jahren gewählt:
              das „House of
           Cards“ von Merav
            Eitan und Gaston
          Zahr, Willy-Brandt-
          Platz, 2019. Weil es
          so beliebt war, wird
             es 2025 erneut
                   gezeigt.



    | 14 |
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19