Page 61 - Essener Stadtmagazin_2_2025
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SPORT


          EIN WAHRER GLÜCKSFALL FÜR DEN ETUF






          Die „World University Games 2025“ an                                 wir das in den nächsten zehn Jahren hin-
          Rhein und Ruhr setzen im Juli ein Glanz-                             gekriegt, nacheinander, irgendwann mal.“
          licht in Essen. Natürlich will sich dann die                         Als Gastgeber der Studenten-Spiele gab es
          Stadt wie alle anderen fünf Standorte als ex-                        eine Investitionsspritze von 770.000 Euro –
          zellenter Gastgeber profilieren und in eige-                         knapp 700.000 Euro vom Land NRW, 70.000
          ner Sache werben. Ein gutes Image kann ja                            Euro von der Stadt Essen und 30.000 Euro
          nicht schaden. Und ETUF Essen profitiert                             hat der  ETUF beigesteuert. Damit wurde
          auch enorm von dem Event – und das ab-                               der  Center-Court  (1.500  Plätze)  hergerich-
          solut nachhaltig. Schmuck sieht sie aus, die                         tet mit neuen blau und weißen Sitzschalen,
          weitläufige Anlage am Baldeneysee. Da hat                            die Wege sind barrierefrei gepflastert und
          sich enorm viel getan. Der  ETUF  hat sich                           die Umkleide- und Sanitäreinrichtungen im
          herausgeputzt für das anstehende Event:                              Tennishaus wurden modernisiert. Am 16.
          Vom 17. bis 26. Juli werden dort im Rahmen                           Mai besucht NRW-Staatssekretärin Andrea
          der Studenten-Weltspiele rund 300 Aktive                             Milz den ETUF, OB Thomas Kufen bekommt
          um  die  Medaillen  im  Tennis  spielen.  Die                        dort die Venue-Plakette überreicht, die er
          Voraussetzungen für ein standesgemäßes                               im Januar schon für die Messe Essen als
          Turnier sind bestens. „Einen Center-Court                            Wettkampfstätte entgegennahm. Die Nach-
          wie bei uns gibt es in der Umgebung nicht,                           haltigkeit  dürfte  gewährleistet  sein.  „Wir
          erst wieder in Düsseldorf beim Rochus-                               müssen es ausnutzen, dass wir jetzt eine so
          club“, sagt  ETUF-Geschäftsführer Jens Wa-                           schöne Anlage haben“, meint Clubchef von
          chowitz stolz. Die Beton-Schüssel auf der                            Widdern, der verstärkt um neue Mitglieder
          vereinseigenen Anlage ist allerdings ein Re-                         werben will. Und Jens Wachowitz blickt vo-
          likt aus erfolgreichen Bundesliga-Zeiten, als   John McEnroe und Boris Becker bestritten   raus: „Wir hätten nun die Möglichkeit, an-
          Tennis-Legende Boris Becker dort zu Gast   2002 beim ETUF auf dem Center-Court   dere große Turniere auszurichten, vielleicht
          war und der  ETUF viermal die deutsche   einen Schaukampf.           auch internationale.“
          Mannschaftsmeisterschaft feiern durfte. In
          den vergangenen zwei Jahrzehnten lag die
          Arena allerdings brach und verwitterte. Bis
          Essen den Zuschlag für die World Univer-
          sity Games bekam.  ETUF-Geschäftsführer
          Jens Wachowitz hatte großen Anteil daran.
          Er habe vor vier Jahren mitbekommen, dass
          der Deutsche Hochschulsportverband be-
          absichtigte, sich um die Ausrichtung der
          World Games in der Rhein-Ruhr-Region zu
          bewerben. „Daraufhin habe ich den Sport-
          und Bäderbetrieben signalisiert, dass wir
          gerne dabei sein würden.“ Es nahm alles den
          gewünschten Verlauf. Rhein-Ruhr  setzte
          sich gegen das australische Brisbane durch,
          und beim  ETUF durften sie anstoßen. Der
          Verein hatte das große Los gezogen. „Es ist
          eine große Ehre für uns und eine einmalige
          Chance“, sagt der ETUF-Gesamtvorsitzende
          Lutz von Widdern, der noch auf einen will-
          kommenen Zufall verweist: „Dass unsere
          Tennisriege in diesem Jahr ihr 125-jähriges
          Bestehen feiert, war uns bei der Bewerbung
          gar nicht bewusst.“ Es ist ein wahrer Glücks-
          fall für den Club. „Durch die Förderung ha-
          ben wir das Geld für Veränderungen, die wir
          aus eigener Kraft so schnell nicht hinbekom-
          men hätten. Wir hatten zwar in den vergan-
          genen zehn Jahren schon viel investiert, aber
          da blieben noch so viele Baustellen, so viel,
          was wir noch tun konnten. Vielleicht hätten   ETUF Essen hat seine Anlage am Baldeneysee fein herausgeputzt für die Weltspiele.


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