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SPORT
EIN WAHRER GLÜCKSFALL FÜR DEN ETUF
Die „World University Games 2025“ an wir das in den nächsten zehn Jahren hin-
Rhein und Ruhr setzen im Juli ein Glanz- gekriegt, nacheinander, irgendwann mal.“
licht in Essen. Natürlich will sich dann die Als Gastgeber der Studenten-Spiele gab es
Stadt wie alle anderen fünf Standorte als ex- eine Investitionsspritze von 770.000 Euro –
zellenter Gastgeber profilieren und in eige- knapp 700.000 Euro vom Land NRW, 70.000
ner Sache werben. Ein gutes Image kann ja Euro von der Stadt Essen und 30.000 Euro
nicht schaden. Und ETUF Essen profitiert hat der ETUF beigesteuert. Damit wurde
auch enorm von dem Event – und das ab- der Center-Court (1.500 Plätze) hergerich-
solut nachhaltig. Schmuck sieht sie aus, die tet mit neuen blau und weißen Sitzschalen,
weitläufige Anlage am Baldeneysee. Da hat die Wege sind barrierefrei gepflastert und
sich enorm viel getan. Der ETUF hat sich die Umkleide- und Sanitäreinrichtungen im
herausgeputzt für das anstehende Event: Tennishaus wurden modernisiert. Am 16.
Vom 17. bis 26. Juli werden dort im Rahmen Mai besucht NRW-Staatssekretärin Andrea
der Studenten-Weltspiele rund 300 Aktive Milz den ETUF, OB Thomas Kufen bekommt
um die Medaillen im Tennis spielen. Die dort die Venue-Plakette überreicht, die er
Voraussetzungen für ein standesgemäßes im Januar schon für die Messe Essen als
Turnier sind bestens. „Einen Center-Court Wettkampfstätte entgegennahm. Die Nach-
wie bei uns gibt es in der Umgebung nicht, haltigkeit dürfte gewährleistet sein. „Wir
erst wieder in Düsseldorf beim Rochus- müssen es ausnutzen, dass wir jetzt eine so
club“, sagt ETUF-Geschäftsführer Jens Wa- schöne Anlage haben“, meint Clubchef von
chowitz stolz. Die Beton-Schüssel auf der Widdern, der verstärkt um neue Mitglieder
vereinseigenen Anlage ist allerdings ein Re- werben will. Und Jens Wachowitz blickt vo-
likt aus erfolgreichen Bundesliga-Zeiten, als John McEnroe und Boris Becker bestritten raus: „Wir hätten nun die Möglichkeit, an-
Tennis-Legende Boris Becker dort zu Gast 2002 beim ETUF auf dem Center-Court dere große Turniere auszurichten, vielleicht
war und der ETUF viermal die deutsche einen Schaukampf. auch internationale.“
Mannschaftsmeisterschaft feiern durfte. In
den vergangenen zwei Jahrzehnten lag die
Arena allerdings brach und verwitterte. Bis
Essen den Zuschlag für die World Univer-
sity Games bekam. ETUF-Geschäftsführer
Jens Wachowitz hatte großen Anteil daran.
Er habe vor vier Jahren mitbekommen, dass
der Deutsche Hochschulsportverband be-
absichtigte, sich um die Ausrichtung der
World Games in der Rhein-Ruhr-Region zu
bewerben. „Daraufhin habe ich den Sport-
und Bäderbetrieben signalisiert, dass wir
gerne dabei sein würden.“ Es nahm alles den
gewünschten Verlauf. Rhein-Ruhr setzte
sich gegen das australische Brisbane durch,
und beim ETUF durften sie anstoßen. Der
Verein hatte das große Los gezogen. „Es ist
eine große Ehre für uns und eine einmalige
Chance“, sagt der ETUF-Gesamtvorsitzende
Lutz von Widdern, der noch auf einen will-
kommenen Zufall verweist: „Dass unsere
Tennisriege in diesem Jahr ihr 125-jähriges
Bestehen feiert, war uns bei der Bewerbung
gar nicht bewusst.“ Es ist ein wahrer Glücks-
fall für den Club. „Durch die Förderung ha-
ben wir das Geld für Veränderungen, die wir
aus eigener Kraft so schnell nicht hinbekom-
men hätten. Wir hatten zwar in den vergan-
genen zehn Jahren schon viel investiert, aber
da blieben noch so viele Baustellen, so viel,
was wir noch tun konnten. Vielleicht hätten ETUF Essen hat seine Anlage am Baldeneysee fein herausgeputzt für die Weltspiele.
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