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JUNG IN ESSEN


          wie das Big-Band-Projekt in der letzten Pro-  Kreistänze und Line Dance statt nden – ver-
          jektwoche oder Auftritte bei der Werkschau.   bindet enorm.
          Rund 420 Schüler*innen wirken aktiv in den   Ein  Gemeinschaftsgefühl  ist  an  unserer            NEW
          unterschiedlichen Ensembles mit, die nach   Schule nicht nur in Gottesdiensten, auf               SHOW
          Jahrgängen gesta elt sind. Jedes Jahr  nden   Fahrten oder bei Konzerten präsent, son-
          zwei große Konzertreihen mit je vier Au üh-  dern es ist alltäglich spürbar. Beinahe jeder,
          rungen statt – im Sommer und zu Weihnach-  der unsere Schule betritt, tut dies durch
          ten.  Unsere  Schule  bietet  drei  Chöre und   unser Tor. Streng genommen sind es drei
          Orchester, die nach Altersgruppen unterteilt   Tore, über denen der Wahlspruch des Or-
          sind. Beginnend mit dem Unterstufenchor   densgründers steht: „Omnibus prodesse
          und dem Vororchester haben alle die Mög-  – obesse nemini“. Das ist Latein und bedeu-
          lichkeit, musikalisch aktiv zu werden, sei es   tet so viel wie „Allen nützen – niemandem
          im Gesang oder beim Spielen eines Instru-  schaden“. Dieser Spruch spiegelt sich im   STREET &
          ments, manche sogar solistisch. Wir spielen   Schulalltag wider und zeigt sich in unserer
                                            Gemeinschaft sowie in vielen Aktionen und
          Geige beziehungsweise Quer öte und sind   Projekten, bei  denen  Schüler*innen  fürei- WORLD
          seit der 5. Klasse im Orchester. Mittlerwei-
                                            nander einstehen und sich für ein respekt-
          le spielen wir im Großen Orchester, und   volles  Miteinander  starkmachen.  Ein  gutes  ARTISTICS
          Letztere im Bläserensemble. Dort spielen
          wir anspruchsvolle symphonische Werke,   Beispiel dafür ist die Arbeit der Schülerver-
          begleiten Solokonzerte und wirken bei den   kräftig für die Interessen der Schülerschaft  26–31 DEZ‘24
                                            tretung. Unser SV-Team „SMV“ setzt sich tat-
          Stücken der Chöre mit. Die Stücke werden
          entweder im Original oder in Arrangements   ein, plant Projekte und Aktionen und setzt
          gespielt, die auf die Fähigkeiten einzelner   diese um. Besonders spürbar ist unsere Ge-  GRUGAHALLE
          Musiker*innen abgestimmt sind. Ein beson-  meinschaft während Veranstaltungen, bei
          deres Highlight ist „Gemen“: Zur Vorberei-  denen wir uns alle auf  dem Schulhof ver-
 Das B.M.V.-Gymnasium wurde im September in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ aufgenommen und setzt sich damit aktiv für   tung der Sommerkonzerte proben wir jedes   sammeln, wie beispielsweise bei den bereits
 eine Schulgemeinschaft ohne Diskriminierung und Ausgrenzung ein  Jahr einige Tage intensiv auf der Jugendburg   genannten  Gottesdiensten  am  Ende  jedes
          Gemen. Die gemeinsame Zeit – sei es in den   Schuljahres.  Zuletzt  saßen  wir  dort  bei  der
 Mit dem B.M.V.-Gymnasium verbinden viele   fen zu hinterfragen und zu diskutieren. Ein   Schüler*innen interessieren, wie etwa sozia-  Proben, bei Gesprächen im Speisesaal oder   Aufnahmefeier unserer Schule in das Netz-
 Essener*innen trockenen Unterricht, spie-  besonderes Highlight ist beispielsweise der   le Medien oder Umweltschutz. Der musisch-  beim Tanzabend, bei dem in großer Runde   werk „Schule ohne Rassismus – Schule mit
 ßige Nonnen, morgendlichen Gottesdienst   Besuch einer Jugendkirche. Dort haben wir   künstlerische Bereich ist ein weiterer zentra-  Courage“. Ein besonderes Merkmal unserer
 und täglichen Religionsunterricht. Aber   als Kurs einen Escape-Room gelöst. Zudem   ler Bestandteil unserer Schule. Musik und   Schule ist das Engagement in den Projekten
 weit gefehlt! Wir, Anna Diewald und Annika   besteht in der 10. und 11. Klasse die Mög-  Kunst werden durchgehend unterrichtet und   „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-
 Schmitt, besuchen die 12. Klasse (Q2) des   lichkeit, mit den Maltesern zum Wallfahrts-  können auch als Abiturfach belegt werden –   rage“ und „Be strong for kids goes school“.
 B.M.V.-Gymnasiums und machen dort 2025   ort Lourdes zu fahren, um dort hilfsbedürf-  Kunst in den meisten Jahrgängen sogar als   Beim ersten Projekt sind wir seit neuestem
 unser Abitur. Klar, es gibt bei uns Schulmes-  tige Menschen zu begleiten. Nur ein kleiner   Leistungskurs. In der Oberstufe kommen die   Teil des deutschlandweiten Netzwerks und
 sen, aber diese werden kreativ von den ein-  Teil der großen Lehrerschaft besteht aus   Literaturkurse  eater und kreatives Schrei-  setzen uns aktiv gegen Diskriminierung und
 zelnen Klassen selbst gestaltet. Dabei wählt   Nonnen, die jedoch weit entfernt von dem   ben sowie der vokal- und instrumentalprak-  Ausgrenzung  ein.  Zukünftig  werden  regel-
 die Klasse gemeinsam ein meist aktuelles   Klischee  einer strengen und konservativen   tische Kurs in Form von Chor und Orchester   mäßig Workshops und Projekttage organi-
  ema aus, schreibt eigene Fürbitten, und   Ordensschwester leben. Zu ihren Fächern   dazu. Auch außerhalb des Unterrichts gibt   siert, bei denen Schülerinnen lernen, wie
 teilweise werden sogar selbstgeschriebene   gehören beispielsweise  auch  Chemie  oder   es zahlreiche Möglichkeiten, sich künst-  sie im Alltag Zivilcourage zeigen und eine
 Rollenspiele aufgeführt. Somit ist der Got-  Mathematik. Im Umgang mit uns sind sie auf   lerisch zu engagieren: Es gibt  eater-AGs   o ene, tolerante Gesellschaft mitgestalten
 tesdienst immer persönlich  und spannend   Augenhöhe und behandeln  emen, die uns   für verschiedene Stufen und Gelegenheiten,   können. Im Rahmen des zweiten Projekts
 gestaltet. Ein aufregendes Ereignis ist der   haben Schülerinnen des Abiturjahrgangs
 jährliche Gottesdienst vor den Sommer-     die Möglichkeit, ein Jahr lang ehrenamtlich
 ferien für die gesamte Schule: dieser  ndet   in Kleingruppen ein Projekt für körperlich
 auf dem Schulhof mit allen zusammen statt.   Autorinnen des Artikels und B.M.V.-Schüler-  beeinträchtigte und benachteiligte Kinder
 Auch hier dürfen wir Schüler*innen aktiv   innen Anna Diewald und Annika Schmitt  anzubieten.
 mitgestalten, denn jedes Jahr darf eine an-
 dere Klasse sich ein  ema und die zugehö-  B.M.V.-Schule Essen
 rige Durchführung überlegen. Diese Messe   Das B.M.V.-Gymnasium ist eines von vier privaten katholischen Gymnasien der
 wird durch die musikalische Begleitung der   Stadt Essen. Der Schulträger ist die Congregatio B.M.V. Essen, die Ordensgemein-
 Schulband lebendig, und das gemeinsame   schaft der Augustiner Chorfrauen. Das zentral in Holsterhausen gelegene
 Singen von „Oh Happy Day“ ist für uns alle   Gymnasium besuchen derzeit 1.312 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten   urbanatix ™
 ein besonderes Ritual.   Essener Stadtgebiet, die von rund 100 Lehrpersonen unterrichtet werden.   THE
 Und genauso verhält es sich mit dem Re-  Das pädagogische Konzept basiert auf der Achtung vor der Person, Realitäts-
 ligionsunterricht am  B.M.V.-Gymnasium:   sinn, menschlichem Medienumgang, Toleranz und geistiger Weite sowie einer
 Auch hier besteht immer O enheit, und der   Schulatmosphäre, die geprägt ist von der Freude am Lernen. Mit dem christlichen
 Unterricht bietet Raum für Diskussionen.   Bildungs- und Erziehungskonzept bietet das B.M.V.-Gymnasium einen Orientie-
 Er ermöglicht es den Schüler*innen, ihren   rungsrahmen an, der zugleich auch einen Beitrag zur Wertediskussion in unserer
 Glauben und wichtige ethische Fragen of-  Die Klassenleitungsteams begleiten ihre Klassen bis zur Oberstufe  Gesellschaft darstellt. bmv-essen.de


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