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EVENTS
Die Projektion auf dem Kennedyplatz wird Erinnerungen
wecken an die Lichtinstallation von Peter Kozma im Rahmen
der Essener Lichtwochen 2006
„Die Organisation eines Lichtkunstfestes lerischen Leiter des UNESCO-Welterbes
erfordert viel Fachwissen, das ist kein For- Zollverein, Fabian Lasarzik, der die EMG
mat von der Stange“, sagt Richard Röhrho , berät. „Fabian kümmert sich vor allem um
Gründer des Festivals und Geschäftsfüh- das internationale Netzwerk“, so Röhrho .
rer der EMG – Essen Marketing GmbH, Die EMG ist seit 2017 Mitglied in der „Inter-
die das Essen Light Festival veranstaltet. national Light Festivals Organisation“. Mit
Was es braucht, sind Netzwerk und jahre- Partner-Festivals, wie in Brixen (Italien),
langes Know-how. Was viele nicht wissen, Pula (Kroatien) oder Kopenhagen (Däne-
der EMG-Chef betrieb vor seinem Amts- mark), stellt Lasarzik Förderanträge für
antritt im Jahr 2018 eine eigene Agentur, internationale Zusammenarbeit bei der EU
die viele Events veranstaltete, so auch das oder organisiert den Austausch von Arbei-
„Festungsleuchten“ in Koblenz, das „Rhein- ten internationaler Künstler*innen. Dieser
leuchten“ im Welterbe Oberes Mittelrhein- Netzwerk-Arbeit ist es zu verdanken, dass
tal oder das „Parkleuchten“ auf Schloss das Essen Light Festival eine Top-Adresse
Dyck am Niederrhein. Auf Initiative von für Lichtkünstler*innen aus der ganzen Welt
Oberbürgermeister omas Kufen und mit geworden ist. „Wir bekommen jedes Jahr
Unterstützung der EMG setzte Röhrho weit über 100 Bewerbungen aus aller Herren
das Festival in der nördlichen Essener In- Länder“, so Röhrho . Die Sichtung benötigt
nenstadt auf. „Wir sind damals parallel zu Zeit. „Wir nehmen nicht einfach Installatio-
den Lichtwochen gestartet, mit sechs wirk- nen, nur weil sie schön sind. Wir müssen die
lich schönen Spielorten“, so Röhrho . Erst richtigen Orte nden, dabei ist zu berück-
10.000 Besucher*innen, dann immer mehr. sichtigen, dass es dort nicht zu hell ist oder
Röhrho wurde Chef der EMG und löste das die Kunst in den Stadtraum passt. Und dann
Festival aus den Lichtwochen heraus. „Das sind da noch die überschaubaren Finanz-
hatte zwei Gründe: Erstens tut jedes Event mittel“, so der EMG-Chef. Rund 350.000
der Innenstadt gut und zweitens sind die Euro gibt die Essen Marketing GmbH für die
Formate vollkommen unterschiedlich. Die gut zehn Abende Anfang Oktober aus. Die-
Lichtwochen sind Gefühl und Atmosphäre, ses Geld muss sie vollkommen aus Spon-
das Light Festival ist ein Event!“ Das Organi- soren-Mitteln nanzieren – eine Herkules-
sations-Team besteht neben Richard Röhr- Aufgabe. „Die anderen Festivals in Europa
ho aus der EMG-Projektleiterin Christina bemitleiden uns, Lichtkunst hat in der deut-
Plaar, dem EMG-Veranstaltungsleiter Den- schen Kultur-Szene keine Lobby, schon gar
nis Nolda, dem Stadtwerbungs-Leiter Flo- nicht bei den Verantwortlichen in Land und
rian Hecker und dem langjährigen künst- Bund. Das ist in anderen Ländern vollkom-
Große Augen machen nicht nur die Besucher*innen, sondern vor allem das
Lichtkunstwerk des Italieners H:E:M vor dem Grillo-Theater
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