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ZU HAUSE IN ESSEN
Im Nordwesten Essens, zwischen Bor-
beck und Dellwig, versteckt sich Ger-
schede – ein Stadtteil, der nicht so sehr
im Rampenlicht steht wie beispielswei-
se die großen, Rüttenscheid, Steele oder
Altenessen. „Gerschede ist das Brede-
ney des Nordens!“, lacht Lukas John,
der mit seiner Familie in der jüngsten
Krupp-Siedlung in Essen wohnt. Seit
17 Jahren lebt die Familie in dem wei-
ßen Haus. Ein Haus, das es in sich hat.
Lukas und seine Frau Dina haben drei
Kinder, einen Hund, sechs Katzen und
im Keller 75 Aquarien mit je 20 bis 800
Garnelen. Der kleine, ursprünglich
komplett ländliche Stadtteil war wie
vieles in Essen bis zur Au ösung des
Stifts den Äbtissinnen unterstellt. Heute
besteht er von Fachwerkhäusern bis zu
modernen Neubauten fast ausschließ-
lich aus Wohnbebauung. Im Falle der
Johns hält diese eine außergewöhnliche
Familie und eine Garnelenzucht bereit.
Lukas und Dina stammen beide aus
Borbeck, Lukas eigentlich gebürtig aus
Lodz, aber er kam als Fünfjähriger nach
Essen. Ihre Tochter Lia ist 17 und gerade
in Stockholm, noch kurz ein bisschen
Urlaub machen, bevor es zum Schü-
leraustausch in die USA geht. Genau
wie ihre jüngeren Brüder geht sie aufs
Gymnasium Borbeck im Nachbarstadt-
teil. Die Zwillinge Lennard und Laurin
sind gerade 16 geworden und haben
ihren Motorradführerschein gemacht.
Stolz wie Bolle präsentieren sie ihre
Lukas John züchtet
Garnelen in seiner
eigenen Unterwas-
serwelt im Keller des
Wohnhauses
Dina und Lukas im Gewächshaus
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