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KULTUR
Der Hügel – am Pförtner vorbei ö net
sich der Weg zum großen Herrenhaus,
zurück bleibt aller Trubel der Stadt.
Schnell umschließen einen 28 Hekt-
ar Parkanlage und mit ihr eine immer
wieder beeindruckende Ruhe. Auf die-
ser Fahrt und beim Blick auf die heran-
nahende Villa stellt sich unweigerlich
ein Gefühl des Erhabenen ein, das spä-
testens beim Betreten der Eingangshal-
le und dem ersten Schritt auf die alten,
auf Hochglanz gebohnerten Holzdielen
allumfassend wird. Der Geruch von
nunmehr 150 Jahren Geschichte liegt
hier in der Luft.
Dass dieser Ort gescha en wurde,
um zu repräsentieren, ist leicht zu be-
greifen. Dass eine Familie hier gelebt
hat und hier zu Hause gewesen ist, ist
schwer vorstellbar. Und doch ließ Alf-
red Krupp dieses Einfamilienhaus mit
269 Zimmern – so steht es im Grund-
buch – errichten, um mit seiner Fami-
lie darin zu wohnen. Er nannte es den
„Comfort der kleinen Häuslichkeit“. Mit
seinen eigenen Bauplänen und Vorstel-
lungen jagte er einige Architekten in die
Flucht, bevor der Bau beginnen konnte.
Und auch seine Begeisterung für den
Einbau modernster Technik fand nicht
in jeder Hinsicht den Gefallen der Fa-
milie. War der Kaiser bei seinen Besu-
chen ganz begeistert vom ießenden
warmen Wasser, das er selbst bis dato
nicht hatte, so sorgen doch die ganzen
Luftschächte der ersten „Klimaanla-
ge“ bis heute dafür, dass es im ganzen
Haus zieht und sich Gerüche auf wun-
dersame Weise verteilen. Doch die uns
heute so vertraute Optik der Innenein-
richtung entspricht nicht mehr der ur-
sprünglichen aus Alfred Krupps Zeiten,
jede neue Generation der Familie hat
das Haus nach ihren eigenen Vorstel-
lungen umgestaltet.
150 Jahre sind seit dem Einzug der
ersten Krupps in die Villa vergangen.
Grund für die Stiftung, ein Jahr voller
Feierlichkeiten und Premieren auszu-
rufen. Manche der Projekte und Vor-
haben mögen überraschen, aber alle
wahren den Charakter des Hauses, das
nach wie vor in erster Linie das private
Zuhause einer Familie ist, auch wenn
diese nicht mehr darin wohnt. Ganz wie
in alten Zeiten wird hoher Besuch er-
Violinist William Lane beim wartet, Bundespräsident Frank-Walter
Dreh der Videoarbeit Steinmeier höchstpersönlich erö net
„Heterophony: July 1896“ den Jubiläumsreigen. Etwas unerwar-
von Samson Young teter, großartiger Besuch kommt dann
im Sommer, wenn Helge Schneider
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