Page 81 - Stadtmagazin_2022_03
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Von Borbeck aus zog er als Jugendlicher Gilla mit ihrem Mann, denn im Kanal, in Unterfrintrop.“ Die erste Mietwoh-
mit seinen Eltern nach Rüttenscheid. so erzählt sie, hat sie dann wirklich nung wurde später zu ihrer Eigentums-
„Da war ich Lehrling“, erinnert er sich. schwimmen gelernt. „Mein Bruder hat wohnung, der sie 49 Jahre lang treu blei-
Mit 15 Jahren hatte er bei der Firma mich von der Brücke geschuppt und ben sollten.
Gelenkwellenbau in Essen-West ange- gesagt: Schwimm!“ Zur Volksschule ist Neu in Frintrop war Reinhold klar: „Wir
fangen. „Da hab ich Werkzeugmacher sie auch dort gegangen und hat schließ- mussten Kontakte schnüren, also sind
gelernt. Heute heißt das alles anders“, lich eine Friseurlehre absolviert. Und wir in Vereine gegangen.“ Gilla trat dem
erklärt er und winkt mit der Hand ab. dann hat sie Reinhold kennengelernt. Turnerbund Frintrop bei und er selbst
Später war er dort Leiter der Betriebs- „In Borbeck gab es zwei Tanzlokale, die ging zum SuS 05. „Ich war natürlich kein
mittelversorgung. Knapp 50 Jahre hat er Brückenscheune und den Ratskeller. Superfußballer, aber ich hab mich da in
dort gearbeitet, bis zum Ruhestand. Auf Da ging man hin, wenn man auf Braut- der Gemeinschaft sehr wohlgefühlt.“
dem Schrank in seinem Zimmer steht schau war“, erläutert der. Im Ratskel- Die Gemeinschaft ist bis heute geblie-
noch eine Gelenkwelle, die er zum Ab- ler traf er Gilla und im November 1967 ben. Gerne haben sich die Frintroper,
schied geschenkt bekommen hat. Ein- heirateten die beiden in Rüttenscheid die sich beim Sport kennengelernt ha-
zige Ausnahme seiner langjährigen Tä- im Standesamt und kirchlich dort in St. ben, dann gegenseitig zu Hause besucht
tigkeit in Essen-West waren 18 Monate Andreas. „Für eine Hochzeitsreise hat- oder sie gingen aus. „Die Vereine hatten
beim Bund, von denen verbrachte er ten wir kein Geld“, berichtet Reinhold, jetzt nicht direkt alle Gastronomien“, er-
ein Jahr bei der Marine in Kiel auf der „aber meine Mutter war Filialleiterin klärt Reinhold, „aber ich sag mal, so’ne
„Zerstörer 2“. Bis Gran Canaria hat es im Kruppschen Konsum, die hat uns Trinkbude hatten die, da ging man dann
ihn darauf verschlagen. Bei aller Treue manchmal was zugesteckt.“ Und so ha- hin.“ Das Vereinslokal des SuS 05 ist das
zum späteren Wohnort, die Liebe zum ben die Frischvermählten auch erst mal „Haus Feldmann“, das besuchen sie bis
Reisen sollte er behalten. bei Reinholds Eltern in Rüttenscheid ge- heute oft. „Freitags ist Männertreffen“,
Die zwei Jahre jüngere Gilla stammt aus wohnt, bis sie 1972 mit der inzwischen erklärt Reinhold, „und Samstagnach-
Dellwig. Da hat sie als Kind bei RuWa geborenen Tochter Sandra in ihre erste mittag treffen wir uns als Pärchen, da
Dellwig schwimmen gelernt im Frei- eigene Wohnung in die Baustraße nach trinken wir dann ein Bier und erzählen,
bad Hesse, erinnert sie sich. Und Rein- „Unterfrintrop“ zogen. „Die Frintroper was so passiert ist.“
hold wirft ein: „Die 50 Pfennig haben haben das früher immer eingeteilt“, er- Mit über 70, und nachdem sie fast ein
wir uns gespart und sind im Kanal ge- klärt Reinhold, „Angestellte und Beamte halbes Jahrhundert in der ersten eige-
schwommen!“ Diese Erfahrung teilt wohnten in Oberfrintrop und Arbeiter nen Wohnung verbracht hatten, be-
VOCI-e-VIOLINI K ONS T ANTIN
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