Page 18 - Stadtmagazin_2022_03
P. 18

Peter von Kant
       KULTUR                                                                                                                                                                                                                        KULTUR










            Genau 50 Jahre nach der Premiere des Originals legt François Ozon eine postmoderne
           und gespiegelte Hommage an Rainer Werner Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra
          von Kant“ vor und zeigt, dass große Emotionen zeitlos und geschlechterübergreifend sind.
































































          Das Filmplakat zu „Peter von Kant“ ist Andy Warhols Plakat zu Fassbinders letztem Film „Querelle“ nachempfunden


          1972. Peter von Kant (Denis Ménochet)  ter kam bei einem Unfall ums Leben, von   diesem sogleich und bewegt ihn mit Geld
          ist 40 und exzentrischer Filmregisseur,  seinem Mann Franz hat er sich getrennt.   und Aussicht auf eine Filmkarriere dazu,
          mit  erstaunlicher  physiognomischer  Auch seine Muse Sidonie (Isabelle Adja-  bei ihm einzuziehen. Doch Amir hat nicht
          Ähnlichkeit zu Rainer Werner Fassbinder.  ni) hat ihn verlassen, um nach Hollywood   nur eine Frau in Australien, er trifft auch
          Er lebt und arbeitet mit seinem Assisten-  zu gehen. Doch sie kommt zu Besuch und   andere Männer, ohne dies vor Peter zu
          ten/Haussklaven Karl (Stefan Crépon) zu-  stellt ihm den 23-jährigen Amir (Khalil   verheimlichen. Auf Peters Geburtstag,
          sammen in einer Wohnung in Köln. Seine  Ben Gharbia) vor, der sich eine Existenz in  als Sidonie, Peters Mutter und Tochter
          Frau und Mutter seiner 14-jährigen Toch-  Deutschland aufbauen will. Peter verfällt   erscheinen, eskaliert die Lage.



    | 18 |
   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23