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OHNE REGELN
          Damit das Zusammenleben auch in
          Essens größtem Bezirk funktioniert,
          müssen Regeln eingehalten werden.
          Dies ist nicht immer der Fall. Manchmal,   GEHT ES NICHT
          weil es gerade neue Bürgerinnen und
          Bürger schlichtweg nicht wissen, oder
          weil Regeln bewusst missachtet werden.
          Neben der Polizei ist hier das städtische
          Ordnungsamt im Einsatz. Das Essen
          Magazin spricht mit dem Beigeordneten
          Christian Kromberg.

          Text: Richard Röhrhoff

                         Herr Kromberg, was tut das
                         Ordnungsamt der Stadt für
                         die Sicherheit im Bezirk?
                         Die Aufgaben des Ord-
                         nungsamtes sind in einer
                         Großstadt wie Essen un-
          Ordnungsdezer-  glaublich  vielschichtig.
          nent Christian   Durch die Bürgerinnen
          Kromberg       und Bürger besonders
                         wahrnehmbar sind sicher-
          lich die uniformierten Kräfte der Verkehrsüber-
          wachung sowie des  Kommunalen  Ordnungs-
          dienstes (KOD). Der KOD reagiert zum einen
          auf Bürgerbeschwerden und sucht in diesen
          Fällen die Örtlichkeiten auf, ermittelt und er-
          greift entsprechende Maßnahmen. Regelmä-
          ßige Einsatzsituationen sind beispielsweise
          die Verrichtung der Notdurft in der Öffentlich-
          keit, Ruhestörungen, Jugendschutzkontrollen,
          aggressives Betteln oder die Nicht-Beachtung
          der Leinenpflicht von Hunden. Zum anderen
          bestreift der KOD auch den Stadtteil, insbeson-
          dere Park- und Grünanlagen. Das ersetzt natür-
          lich nicht die Aufgaben der Polizei, aber unsere
          Mitarbeiter leisten einen wertvollen Beitrag für
          mehr Sicherheit.
          Viele Menschen beklagen sich, dass insbesondere
          Clans immer mehr Geschäfte betreiben. Hat Alten-
          essen ein Clan-Problem?
          Statistisch gesehen ist Essen die Stadt mit den
          meisten Straftaten von Clanmitgliedern in NRW,
          im Verhältnis zur Bevölkerung ist das aber wie-
          der nicht so. Dennoch unternehmen wir viel. Im
          Jahr 2024 wurden neben den regulären Aufgaben
          des Ordnungsamtes an 54 Tagen Restaurants,
          Shisha-Bars, Cafés und andere Örtlichkeiten mit
          Verdacht oder klarem Bezug zu Clanstrukturen
          kontrolliert. Da wir mehr Personal einstellen,
          werden wir unsere Kontrollen verschärfen.
          Was raten Sie Menschen, die sich Sorgen machen
          oder tatsächlich Straftaten sehen?
          Wenn was passiert, immer sofort 110 anrufen.
          Die Polizei kümmert sich. Wer Sorgen oder Fra-
          gen zur Sicherheitslage im Bezirk hat, kann sich
          auch an die Polizei wenden. Wir stehen in en-
          gem Austausch und kümmern uns gemeinsam.


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