Page 17 - ESSEN_Stadtmagazin_Sonderausgabe_Altenessen
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PACK AN,
WIR UNTERSTÜTZEN DICH!
Einen Stadtbezirk auf Vordermann zu bringen, ist eine Herausforderung.
Dabei bedarf es natürlich großer Leuchtturm-Veränderungen seitens der Stadt, aber ohne
die Menschen vor Ort geht nichts. Das Leben im Quartier verändert sich nur, wenn auch die
Bewohner diesem ein neues Gesicht verleihen. Motivierte Menschen mit guten Ideen gibt es
genug, jetzt gibt es auch das Geld dazu.
Text: Nicola Schwedt | Fotos: Ralf Schultheiß, Frank Lothar Lange
Vielversprechende Projektideen im Stadtbe- „Die Studie, die die Stadt beim Rheingold-In- tung, der Bezirksvertretung und der Alten-
zirk V scheitern ab sofort nicht mehr an der stitut in Auftrag gegeben hat, setzt fünf The- essen-Konferenz besteht. Auch Annegret
Finanzierung. „Wir machen jetzt einen gro- men in den Vordergrund, damit das Leben Böckenholt ist Mitglied des Beirats. „Bei
ßen Schritt nach vorne“, freut sich Annegret im Stadtteil funktioniert“, berichtet Böcken- größeren Projekten wollen wir die Antrag-
Böckenholt. Die engagierte Wahl-Altenes- holt, „Sauberkeit, Sicherheit, Image, Zusam- stellenden auch kennenlernen, kleinere
senerin und Mitglied der Altenessen-Konfe- menleben und Kommunikation. Sobald eine Projekte sollen schnell und einfach auf den
renz strahlt beim Gedanken, dass sich jetzt dieser tragenden Säulen nicht mehr standfest Weg gebracht werden“, erklärt Böckenholt.
richtig etwas bewegt. „Pack an!“ lautet der ist, gerät alles in Schieflage. Daher sollen die Nach Freigabe können die Projekte sofort ge-
griffige Titel des neuen Verfügungsfonds, zu fördernden Projekte auf diese fünf The- startet werden. „Die genannte Summe wird
der nicht ohne Grund eine Aufforderung menbereiche einzahlen.“ Und was passiert ausgezahlt, sobald die Rechnungen einge-
ist. Kreative, engagierte Menschen können nun, wenn ich eine Projektidee habe, die sich reicht wurden, es kann aber nur der vorher
und sollen ihre Projekte vorschlagen, um mit einem oder mehreren dieser Themen be- beantragte Betrag ausgezahlt werden“, erläu-
den sozialen Zusammenhalt im Stadtbe- fasst? Dann wird es Zeit, sich an Caro Fleck zu tert Caro Fleck. Mehrkosten müssen die An-
zirk V zu stärken und das Image zu verbes- wenden. Sie hat dann im Prinzip vier Fragen. tragstellenden selbst tragen, daher ist eine
sern. Mit dem Geld aus dem sogenannten Die erste lautet: „Was willst du machen?“, die genaue Kalkulation vorher auch so wichtig.
„Verfügungsfonds“ können diese Projekte zweite: „Wer darf teilnehmen?“, die dritte: „Manche engagierten Akteure hier haben
dann durchgeführt werden. „Das Büro des „Was ist das Ziel der Veranstaltung?“, und die nicht mal das Minimum für einen Infostand,
Oberbürgermeisters stellt für die kommen- vierte: „Was davon soll gefördert werden?“ auch solchen kleinen Projekten können wir
den zwei Jahre jeweils 65.000 Euro zur Ver- Das Projekt muss in Altenessen, Vogelheim jetzt endlich helfen“, freut sich Böckenholt.
fügung“, erklärt Caroline Fleck vom Amt für oder Karnap durchgeführt werden und prin- Sie muss es wissen, ist sie doch eine der
Stadterneuerung und Bodenmanagement, zipiell offen für alle sein. Es kann sowohl Moderator*innen der Altenessen-Konferenz
„Projekte können bis zu 100 Prozent geför- von Bürgerinnen und Bürgern als auch von und schon seit 20 Jahren im Stadtteil aktiv.
dert werden. Die Obergrenze für Projekte Vereinen oder gemeinnützigen Verbänden Auch Caro Fleck macht Mut zur Antragstel-
liegt bei 5.000 Euro, wobei besondere Maß- angestoßen werden. Und zu guter Letzt soll lung: „Wichtig ist, dass die Menschen versu-
nahmen mit bis zu 10.000 Euro gefördert das Ganze gemeinwohlorientiert sein. „Es chen, vor Ort etwas zu bewegen, das wollen
werden können. Aber auch deutlich kleine- muss also der Gemeinschaft nützen“, erläu- wir einfach und unkompliziert unterstützen“,
re Projekte sind selbstverständlich gern ge- tert Caro Fleck, „zum Beispiel etwas sein, wo sagt sie und freut sich über viele spannende
sehen.“ Doch wie funktioniert das Ganze? Menschen sich treffen und kennenlernen, Anträge. In diesem Sinne: Packt an!
sich zu verstehen oder aus „ihrer Bubble“ he-
rauskommen, so dass Hemmschwellen ab-
gebaut werden. Aber auch Verschönerungs-
maßnahmen im öffentlichen Raum oder
Kunst- und Kulturprojekte können gefördert
werden. Durch die Projekte soll die Identi-
fikation der Bürger mit ihrem Umfeld und
letztlich das Image verbessert werden.“ Der
Förderantrag besteht dann aus einer Projekt-
beschreibung und einer Kostenkalkulation.
„Bei Fragen helfe ich den Antragstellenden
natürlich und begleite sie“, sagt die Mitarbei-
terin aus der Stadtteilentwicklung. Über die
Bewilligung der Anträge entscheidet aber
nicht sie allein, sondern ein Beirat, der aus
Annegret Böckenholt verschiedenen Vertretern der Stadtverwal- Caroline Fleck
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